Gründung des Skiclub Haag

1945, die Gründungszeit:
Im ersten Protokollbuch wurde folgender Gründungstext abgefasst:

Zur Gründung einer Skiriege im Haag
“Die Gründung entstand im Januar. Also am 8.Januar taumelten die Skifreunde und Skifreundinnen in unser Lokal Haagbach. Es war an einem Montag, da die Junioren und Senioren mit grosser Freude rings um die Tische sassen und warteten, bis der Redner das erste Wort zum Vorschein brach. Bei der Sitzung am 8. Januar beteiligten sich etwa 25 Personen, da war natürlich Jung und Alt so freudig beieinander, dass jetzt eine Skiriege gegründet wird. Wir hoffen, dass wir immer so gut als möglich beieinander bleiben und einander helfen, dass wir die Riege zu etwas bringen im Haag und Umgebung und dass wir stolz sein dürfen, wenn man es zu etwas bringt. Die Vorstands-Mitglieder bestehend aus:

Präsident: Herrn Franz Walker
Vize-Präsident: Herrn Otto Kocher
Kassier: Herrn Hermann Christen
Aktuar: Herrn Adolf Weber
Beisitzer: Herrn Franz Leuenberger, Herrn Ernst Bur, Herrn Erwin Kocher

Mit den Wahlen ging es wie an einem Schnürchen so fein und satt wie man es wünschen darf. Also, als erster wurde der Präsident gewählt , da rief das Volk schon mit lauter Stimme, der wo natürlich ein gutes Maul hatte. Und so verlief die erste Versammlung ab, ohne dass es hie und da ein Zwischengespräch gibt. Und so wurden die Vorstands-Mitglieder gewählt, vom ersten bis zum letzten. Aber wir sind noch nicht ganz an ein Ziel gekommen. Und so verfloss die erste Versammlung und sind noch so freudig bei unserem Gläschen bis man aufbrach. Und so wurde die erste Versammlung abgehalten. Also, die Gründung entstand am 8. Januar 1945, im Restaurant Haagbach. Nächste Versammlung am 10. Januar 1945 beim Präsidenten Herrn Franz Walker“ So lautet der Originaltext des damaligen Aktuars Adolf Weber.

Folgende Personen waren gemäss Protokoll an dieser Gründungsversammlung anwesend und legten den Grundstein für den heutigen Ski-Club Haag:

Berger Hans, Gisiger Hugo, Walker Trudi, Berger Hedy, Kocher Erwin, Weber Hansruedi, Brotschi Ernst, Kocher Otto, Weber Adolf,
Bur Ernst, Leuenberger Franz, Weber Heinz, Christ Eduard, Pfander Hanni, Wegmüller Hans, Christen Alice, Walker Julia, Wegmüller Ursula,
Christe Hermann, Walker Franz Wüthrich Fritz, Christen Trudi, Walker Leni, Wüthrich Hans

Rückblick auf 50 Jahre Skiclub Haag

Die ersten Statuten wurden anlässlich der 1.Generalversammlung vom 15. Januar 1945 genehmigt: Artikel 1 der Statuten lautete:

˝ Die Skiriege setzt sich die gesundheitliche und sportliche Ertüchtigung seiner Mitglieder zum Ziel. Darüber hinaus will siedie Geselligkeit und Unterhaltung unter letzteren fördern. ˝

Das Eintrittsgeld in den Verein betrug für Aktive einen Franken, die Juniorinnen und Junioren waren frei von diesem Betrag. Der monatliche Vereinsbeitrag war auf Fr. -.50 für Aktive und Fr. -.20 für die Juniorinnen und Junioren festgelegt. Dieser Betrag wurde in der Regel an den monatlich stattfindenden Versammlungen eingezogen. Speziell zu erwähnen gilt es: Bei einer Auflösung des Vereins wäre das gesamte Vermögen dem Roten Kreuz zu Gute gekommen. Eine eigene Skiversicherung wurde abgelehnt, man zog aber in Betracht, dem Schweizerischen Skiverband SSV beizutreten. Am 11. Februar 1945 beschloss man die Bildung einer internen Skischule mit verschiedenen Klassen. Im Gründungsjahr wurde die Skischule mehrmals im Brüggli, einmal im Süls und zweimal im Haag abgehalten. Der erste ausgebildete Skilehrer war Arthur Keller, welche am 2. November 1946 in den Verein aufgenommen wurde. Gleichzeitig wurde der Versammlung das erste Vereinslogo vorgestellt. An der Versammlung vom 21.Juni 1947 wurde beschlossen bei Eintritt in den Verein eine Probezeit von einem halben Jahr einzuführen. Diese Bedingung hat übrigens heute noch seine Gültigkeit. Im gleiche Jahr wurde auch über einen Beitritt in den Arbeiterskiverband diskutiert. Die Bedingungen, speziell im finanziellen Bereich, waren ideal und man beschloss beizutreten. Der Ski-Club Haag konnte am 17. September 1947 in den Arbeiterskiverband aufgenommen werden und wurde dem Kreis mit Vereinen wie Grenchen, Pieterlen und Biel zugeteilt. Durch den Erwerb einer eigenen Skihütte, das Durchführen des heute noch aktuellen ˝Brüggli-Derby˝ und vieles mehr, wurde der Verein populär und 1953 konnte man schon 47 Mitglieder zählen. 1957 wechselte unser Stammlokal vom Haagbach in die Krone. Im selben Jahr wurde eine neue Regelung eingeführt: Wer mehr als 15 Malin der Hütte übernachtet und an keiner Versammlung fehlt, erhielt vom Verein einen silbernen Löffel und später einen Zinnbecher ( Rekordhalter mit 112 Übernachtungen in einem Jahr ist Adolf Christ 1972) An der Generalversammlung vom 28. Juni 1958 wurde Otto Kocher zum ersten Ehrenmitglied erkoren. Im selben Jahr wurde, um Differenzen im Verein schnell schlichten zu können ein Schiedsgericht bestehend aus den Mitgliedern Erwin Kocher, Ernst Bur Werner Gisiger und Otto Kocher eingesetzt. Als erstes Freimitglied wurde 1960 Charles Piquet ernannt. An der Generalversammlung vom 9. September 1961 wurden die ersten Statuten von 1945 einer Generalrevision unterzogen und für gut befunden. Die Vereinsbeiträge wurden damals auf Fr. 10.00 für Aktive-, Fr. 8.- für Passive- und Fr. 15.- für Familienmitglieder festgelegt. Der Vorstand hatte in dieser Zeit grosse Mühe, den Verein in den richtigen Bahnen zu halten. Die einen Mitglieder forderten mehrere Renngruppen und nicht einen ˝Gesundheitsclub ˝, wie sie die anderen, nicht so aktiven Mitglieder bezeichneten. Trotz der unterschiedlichen Ansichten wuchs die Mitgliederzahl 1964 auf 60 Personen, welches für den Verein Sprach. Zu 25 jährigen Jubiläum wurde 1970 ein Organisationskomitee mit folgenden Personen gegründet: Rudolf Affolter, Irene Bur, Ernst Bur, Hans Niklaus, Heinrich Schären, Gustav Kohler, Ernst Bolliger und Paul Kocher. Die Jubiläumsfeierlichkeiten fanden am 2./3. Oktober 1970 mit grossem Erfolg in den Turnhalle Selzach statt. Die Mitgliederzahl wuchs von Jahr und 1976 konnten schon 86 Mitglieder ( davon 16 Ehrenmitglieder) gezählt werden. Um den Junioren für das Skifahren eine bessere Basis zu bieten, wurde an der Generalversammlung vom 5.September 1987 eine JO gegründet. Der erste JO-Leiter war Robert Schaad. Trotz guter Resultate erhielt unsere JO nie die gewünschte Unterstützung des SATUS Skiverbandes und man entschloss sich ind dieser Sache das Angebot und die guten Strukturen des Ski-Club Selzach zu nutzen. Die Zusammenarbeit mit dem benachbarten und um drei Jahre älteren Ski-Club Selzach trug vor allem in den letzten Jahre ihre Früchte, Sei dies bei gemeinsamen Rennen, anlässe wie Lottomatch und Dorfchilbi, diversen Veranstaltungen und beim gemütlichen Beisammensein. Waren es anlässlich der Gründung noch ca. 25 Personen sind es heute nach 60 Jahren rund hundert Mitglieder ab 18. Altersjahr. Aber auch die ca. 35 Jugendlichen haben im Verein ihren festen Platz.

Winteraktivitäten

Das Bedürfnis nach einem regelmässig durchgeführten Skiausflug war im Verein sehr stark. An einer Versammlung wurde beschlossen, den ersten Skiausflug nach Wengen zu organisieren. Doch diese Variante kam zu teuer und man einigte sich auf Saanenmöser. Dieser Skiausflug wurde vom damaligen Aktuar Adolf Weber folgendermassen beschrieben:

˝Dä Schiusflug heimer am 12. März 1946 düregfüer.t Also, das isch amäna schöne Sundimorge gas. Es hei alli Mitglieder am Morga am 5 miesä i dr Haagerwirtschaft si. Scho wo mer biüs fort si heimer ä Marschschritt gmacht bis is Lokal abe. Und dört simer alli binänang gschtangä und hei uf das schöne Auto gwartet. Und au amScholl siChnächt het zum Fänschter us gluegt, wär gärn mit üs cho aber d’Chüe heine nit logo. Unger desse isch das Auto chound die hufe Lüt hei ihri Schi chönne iladä und i paar Minute heimer chönne abfahre. Und das Auto het us so gmütlich nach Saanemöser brocht, dr Choffeur het au muse dr bi si. Und womer dobä a cho si hei alli nume so gschtunät, au Du, do obe cha mä äue Schifahre. Do si mer alli mitenang Bärg uf. Aber mau der Schilift isch au no grad do, di heimer au numä chönä ischtigä, und loszittere, zwar äs si nid alliganz ufecho, äs isch schad gsi, schöne Wätter isch drum zobärscht gsi. Und so simer där ganz Tag umenand grennt bis mär Zobä fasch zämägheit si, aber das het gar nüt gmacht, womer wieder is Auto si,hei mer natürlich wieder eis gschpielt,das het di Lüt wieder ufgweckt und hei wieder afä jödälä und hei nüme voder Müedi gschpürt. Am nitzieg go het der Motor no verseit, he da isch haut au nüt gsi vo däm fahrä. Do hemer haut binärä Wirtschaft misä warte und Tee trinkä bis er wieder gmacht gsi isch und do simer wieder witergfahrä bis uf Thun und dört simer wieder ä chli id Wirtschaft.Am achti simer wieder voThun hei gfahre, bis i üsi Haagwirtschaft. Au dört heimer no nes chliners Schnäpsli müesä nä, zum Schluss hei de no aui gseit, es isch haut wunderbar gsi, schlofetwohl. ˝ Weitere Skiausflüge welche später den Namen ˝Oberlandfahrt˝ erhielten, wurden durchgeführt. Beliebte Ziele waren ausser Saanenmöser u.a. Grindelwald, Lenk, Adelboden, Hornberg, Bumbach, Grimmialp uvm. Die ˝Oberlandfahrt˝ wurde aber auch zeitweise in den Sommermonaten durchgeführt. Das erste Clubrennen wurde 1947 abgehalten und war für sämtliche Mitglieder obligatorisch. Das Startgeld betrug damals einen Franken Die Bestrebungen ein eigenes, grösseres Skirennen zu organisieren waren gross. An der ersten ausserordentlichen Generalversammlung vom 29. November 1952 wurde der Grundstein für das ˝Brüggli-Derby˝ gelegt. Die internen wirren im Vorstand konnten den Arbeiten nichts anhaben und das erste Brüggli-Derby wurde am 22.Februar 1953 mit grossem Erfolg abgehalten. Der damalige Tagessieger hiess René Kohler. Die Mitglieder waren sich einig, dass ein solcher Anlass weitergeführt werden muss. Das Brüggli-Derby wurde somit fest in das Vereinsprogramm aufgenommen. Mit wenigen Ausnahmen ( wegen Schneemangel), gelangte das Rennen aber Jahr für Jahr zur Austragung und die Teilnehmerzahl nahm laufend zu. Mitte der sechziger Jahre starteten ca. 120 Personen pro Jahr und 1974 wurde mit 150 Teilnehmern die höchste Beteiligung registriert. Von 1963 an wurden zu den Derbys jeweils Vereine aus der ganzen Nordwestschweiz eingeladen. Dadurch wurden die Rennen spannender und die Lokalfavoriten bekundeten mehr Mühe, sich den Tagessieg zu erkämpfen. Die Schneeverhältnisse im Brüggli wurden aber in den kommenden Jahren immer wie prekärer und das Derby konnte nicht mehr jedes Jahr durchgeführt werden. Den bis heute letzten Höhepunkt erreichte das Brüggli-Derby 1990. Leider sind in den vergangenen Jahren die Schneeverhältnisse nicht besser geworden und an eine Durchführung war für einige Zeit nicht mehr zu denken. Seit 2000 jedoch ist uns Frau Holle wieder mehrheitlich sehr gut gesinnt und wir können dieses Rennen zusammen mit dem Ski-Club Selzach wieder regelmässig abhalten. Und dies mit einer konstanten Teilnehmerzahl von bis zu 80 Startenden! Durch die verschiedenen Teilnahmen an regionalen Skirennen kristallisierte sich im Ski-Club Haag eine Renngruppe heraus, welche den Verein u.a. am Kantonalen Arbeiterskirennen 1956 auf dem Balmberg vertrat. Es waren dies Kohler René, Voirol Charles, Schär Hansruedi, Gisiger Rolf und Kocher Herbert. 1960 beteiligte sich unser Verein erstmals am Schweizerischen Arbeiterskirennen. René Kohler erkämpfte sich in der Klasse Senioren II die die Silbermedaille und schon ein Jahr später konnte er sich als Meister im Slalom feiern lassen. Weitere Erfolge durch verschiedenste Mitglieder verzeichnete der Ski-Club Haag in all den Jahren an diesem Anlass. 1991 wurde durch Urs Schär, welcher unseren Verein vertrat, der letzte Meister im Slalom erkoren. Der Winter 1964/65 war denkwürdig für unseren Verein, denn im Brüggli wurde von Albert